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W&W Personal­einsatz

Arbeitssicherheit auf der Baustelle und deine Pflichten als Auftraggeber

Auf Baustellen steht Sicherheit an erster Stelle. Als Auftraggeber trägst du die Hauptverantwortung dafür, dass alle Arbeitsschutz- und Sicherheitsstandards eingehalten werden – sowohl von deinen eigenen Mitarbeitern als auch von ausländischen Subunternehmern. Werden diese Vorgaben missachtet, drohen Bußgelder, Baustopps oder sogar persönliche Haftung.

Wer frühzeitig Sicherheitsmaßnahmen einführt, schützt nicht nur die Menschen auf der Baustelle, sondern auch den wirtschaftlichen Erfolg seines Projekts.

Rechtlicher Rahmen: Was du wissen musst

Die gesetzlichen Grundlagen für Arbeitssicherheit in Deutschland sind klar geregelt. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) bildet die Basis, die Baustellenverordnung (BaustellV) ergänzt es mit konkreten Vorgaben für den Alltag. Die DGUV-Vorschriften (Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung) übertragen diese Anforderungen direkt in die Praxis.

Auch wenn Subunternehmer eigenständig arbeiten, bleibst du als Auftraggeber verpflichtet, die Rahmenbedingungen für Sicherheit zu schaffen und deren Einhaltung zu überwachen.

Praxisbeispiel:

Seit Juli 2024 gelten im Gerüstbau verschärfte Regeln: Jede Unterweisung muss schriftlich erfolgen und dokumentiert werden. Wer das versäumt, riskiert rechtliche Konsequenzen.

Unterstützung bieten dabei Branchenorganisationen wie die Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau mit Seminaren, Eigenüberwacher­schulungen und dem Arbeits­schutzsiegel „Im Arbeitsschutz geprüfter Innungsfachbetrieb“ (ASS-Gerüstbau)..

Standards für Sicherheit auf jeder Baustelle

Im Baustellenalltag geht es darum, grundlegende Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen. Dazu gehören persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Helme, Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Gehörschutz und Warnwesten, regelmäßige und verständliche Sicherheitsunterweisungen (ggf. mehrsprachig) sowie die klare Absicherung von Gefahrenbereichen.

Ebenso wichtig ist eine funktionierende Notfallorganisation mit Erste-Hilfe-Material, geschulten Ersthelfern und eindeutig markierten Rettungswegen. Diese Standards sind keine bloßen Formalien, sondern die Grundlage für eine sichere, unfallfreie Baustelle.

Besondere Herausforderungen mit Subunternehmern aus Osteuropa

Ein Bauarbeiter mit Schutzbrille, Helm, Ohrenschützern und Warnweste setzt den Arbeitsschutz vorbildlich um.Internationale Teams gehören auf vielen Baustellen zum Tagesgeschäft. Subunternehmer aus Ländern wie Polen, Tschechien oder der Slowakei bringen oft hervorragendes Fachwissen mit, stoßen aber auf Unterschiede in den deutschen Arbeitsschutz­bestimmungen. Sprachbarrieren können das Verständnis von Unterweisungen erschweren, und manche Sicherheits­regeln werden im Heimatland weniger streng gehandhabt. Auch die Dokumentationspflicht wird häufig unterschätzt.

Für dich als Auftraggeber bedeutet das: Nur durch klare Kommunikation, verständliche und im Zweifel mehrsprachige Schulungsunterlagen sowie konsequente Kontrollen stellst du sicher, dass alle Beteiligten dieselben Sicherheits­standards einhalten.

Wer ist wofür zuständig?

Beteiligte
Verantwortung

Auftraggeber

  • Gesamtplanung und Sicherheit,
  • Auswahl zuverlässiger Subunter­nehmer,
  • Bereitstellung von Sicherheits­konzepten.

Mitarbeiter

  • Einhaltung der Arbeitsschutz­regeln,
  • Nutzung der persönlichen Schutz­ausrüstung (PSA),
  • Meldung von Gefahren.

Subunternehmer

  • Umsetzung der Sicherheits­vorgaben,
  • Schulung der eigenen Mitarbeiter,
  • Koordination.

Besucher / Lieferanten

  • Einhaltung von Sicherheits­anweisungen,
  • Tragen vorgeschriebener PSA,
  • Orientierung an sicheren Bereichen.

Praktische Tipps für Auftraggeber

Sicherheit entsteht nicht von allein – du gestaltest sie aktiv. Mit klaren Vorgaben, offenen Augen auf der Baustelle und überzeugender Umsetzung sorgst du dafür, dass alle gesund nach Hause kommen und dein Projekt reibungslos läuft. Die folgende Checkliste ist dein Werkzeug, um Arbeitsschutz vom ersten Tag an wirksam in die Praxis zu bringen.

Checkliste

Regelmäßig Baustellenbegehungen durchführen

Sicherheitsstandards vertraglich absichern

Unterweisungen dokumentieren und archivieren

Schulungsunterlagen bereitstellen (mehrsprachig)

Sicherheitsbeauftragten einsetzen

Gefahrenpotentiale frühzeitig melden

Aktuelle Zahlen: Baustellen bleiben gefährlich

Trotz rückläufiger Zahlen bleibt die Baustelle einer der gefährlichsten Arbeitsplätze. 2019 wurden von der BG BAU noch fast 107.000 Arbeitsunfälle verzeichnet, 2023 waren es immer noch 96.153 Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft, darunter 76 mit tödlichem Ausgang. Besonders häufig führen Abstürze und herabfallende Bauteile zu schweren Verletzungen, sie machen rund 70 Prozent der tödlichen Unfälle aus. (Quelle: BG BAU Unfallstatistik 2023)

Ein Drittel aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle betrifft die Hände. Weitere Schwerpunkte sind Verletzungen an Füßen und Sprunggelenken (17,7 %) sowie Armen (10 %). Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG Bau fasst es drastisch zusammen: „Alles über drei Meter ist potenziell tödlich. Abstürze in Verbindung mit Leitern sind Unfallursache Nummer eins.“

Prävention zahlt sich aus

Arbeitssicherheit ist kein bürokratischer Zusatzaufwand, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für dein Projekt.

Mit klaren Vorgaben, konsequenter Kontrolle und der Umsetzung aktueller gesetzlicher Anforderungen vermeidest du Unfälle, hältst Bauzeiten ein und reduzierst rechtliche Risiken. Vor allem aber sparst du Kosten, verhinderst Ärger mit Behörden und stärkst dein Ansehen als verantwortungsbewusster Auftraggeber. 

Kurz gesagt: Sicherheit schützt nicht nur Menschen – sie sichert auch dein Projekt. 

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